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Fa. Otto & Geyer

Werbeanzeige aus dem Jahr 1910
  • Bruno Otto siedelt 1896 von Leisnig nach Döbeln über und gründet hier eine Spezialfabrik für elektrotechnische Bedarfsartikel und Anlagen, die anfangs unter Fa. Otto & Rüdiger firmiert.
  • Sein Fachwissen über Elektrotechnik hatte er bei Schuckert in Nürnberg und in Chemnitz erlernt.
  • Durch die zunehmende Elektrifizierung der Region um die Jahrhundertwende, ausgehend von der Überlandzentrale Gröba (bei Riesa), entsteht ein großer Bedarf für Isolatorenstützen und andere elektrotechnische Artikel. Das erkennt Otto und baut in der Chemnitzer Straße 2 (heute Eichbergstraße) seine Fabrik.
  • Hier werden von mehr als 200 Arbeitern Beleuchtungskörper für Gas und elektrisches Licht sowie Bedarfsartikel für elektrische Anlagen und Drahtwaren hergestellt. Inhaber sind Bruno Otto und Max Geyer, später Geyer und Berthold.
Rechnungskopf aus dem Jahr 1918
Lehrlinge und Ausbilder der Firma im Jahr 1916
Werbeanzeige der benachbarten Firma Oswald Greiner, die die Bitumenpappe für die Dacheindeckung der neuen Fabrik lieferte.
  • Die Fabrik hat neben einer Verzinnerei und einer Verzinkerei, Abteilungen für Vernickelung, Verkupferung und Versilberung. Der vorhandene Gleisanschluss optimiert die Logistik.
  • Als die Elektrifizierung der Region abgeschlossen ist, kommt die Firma zunehmend in Schwierigkeiten. Allein mit der Produktion von Beleuchtungskörpern trägt sich der Betrieb nicht.
  • Willy Jehmlich, Inhaber der benachbarten Döbelner-Reform-Corset-Fabrik, kauft 1926 das Grundstück der Fa. Otto & Geyer.

© Michael Höhme, "Traditions- und Förderverein Lessing-Gymnasium Döbeln" e.V.

Quellen:
Pressausschuss für das Heimatfest (Hg.): Aus der Heimat. Festschrift zum Heimatfest. Döbeln 20.-22. Juni 1914, S. 88
Stockmann, Gottfried: Die Stadt Döbeln als Standort der Industrie. Borna Leipzig 1928, S. 67f.

Bildnachweis:
Werbeanzeige 1910 - Schwender, Carl Clemens: Döbeln in Sachsen in Wort und Bild. Döbeln 1910
Foto von 1916 – Stadtarchiv Döbeln
Alle Abbildungen/Fotos ohne Vermerk stammen aus der „Sammlung Döbeln“ von Michael Höhme.