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Drahtnagelfabrik Gebr. Wapler

Kundeninformation der Gebr. Wapler
  • Die Drahtnagelfabrikation wird im Jahre 1847 von einem Schlosser namens Rößler, in Gemeinschaft mit Herrn C. L. Bärensprung gegründet. Vorerst produziert man mit zwei Maschinen, welche in der Graupenmühle von Moritz Gaitzsch in Großbauchlitz aufgestellt werden. Im Jahre 1849 scheidet Rößler aus und es trat dafür Herr Traugott Mark in das Unternehmen ein, das unter dem Namen Mark und Bärensprung firmiert.
  • 1855 kaufen die Gebr. Alexander Heinrich Wapler (verantwortlich für den kaufmännischen Bereich) und Leopold Heinrich Wapler (verantwortlich für den technischen Betrieb) aus Niederursel bei Frankfurt a.M. die Drahtnagelfabrik. Die Waplers entstammen einem alten erzgebirgischen Handelshaus aus Bärwalde, wo in großer Zahl Nagelschmiede tätig waren. In Niederursel hatte einer der Brüder bereits eine Drahtstiftfabrik geleitet.
  • Der Bedarf an Drahtnägeln wächst. Aus diesem Grund wird an der Mühle ein separates Gebäude errichtet, das fortan ausschließlich die Drahtnagelproduktion beherbergt. 1859 wird die Fabrik nochmal erweitert.
  • An elf Maschinen, welche durch ein Wasserrad angetrieben werden, produziert man zwei Tonnen Drahtnägel in Dimensionen von ¼ bis 6½ Zoll täglich. Diese finden ihren Absatz im östlichen Teil Sachsens, im Vogtland, im Erzgebirge, in Böhmen sowie im benachbarten Preußen.
  • Das Personal besteht aus einem Expedienten, einem Werkführer, einem Schlosser, fünf an den Maschinen beschäftigten Arbeitern und sechs Packerinnen.
Zeitgenössische Lithographie der Großbauchlitzer Mühle von Moritz Gaitzsch und der Drahtnagelfabrik der Gebrüder Wapler (2. Hälfte 19. Jh.)

Fa. Artur Meier Drahtstiftfabrik

  • 1917 kauft der bisherige Direktor Artur Meier die Wapler GmbH und erweitert die Produktion.
  • 1919 übernimmt die Fa. Artur Meier Drahtstiftfabrik Großbauchlitz die Unionbrauerei.
  • Mitte der 1920er Jahre produziert man 4000 Tonnen Drahtstifte pro Jahr und ist damit der größte mitteldeutsche Produzent.

© Michael Höhme, "Traditions- und Förderverein Lessing-Gymnasium Döbeln" e.V.

Quellen:
Stockmann, Gottfried: Die Stadt Döbeln als Standort der Industrie. Borna Leipzig 1928, S. 63ff.

Bildnachweis:
Zeitgenössische Lithographie - Album der Sächsischen Industrie, Zweiter Band, Druck und Verlag von Louis Oeser in Neusalza, 1856
Alle Abbildungen/Fotos ohne Vermerk stammen aus der „Sammlung Döbeln“ von Michael Höhme.