
Armaturenfabrik Rudolph Neider

- Rudolph Neider verlegt 1901 seine 1897 in Leipzig gegründete Armaturenfabrik nach Döbeln. In der Niedermühle werden ihm von seinem Vater, der die Mühle besaß, Räume preiswert zur Verfügung gestellt. Zum Antrieb der Maschinen, mit denen man Armaturen für Maschinen und Dampfkessel herstellt, kann die Wasserkraft der Mühle genutzt werden. Neben diesen günstigen Faktoren sind auch die Lohnkosten in Döbeln niedriger als in Leipzig.

- Das Unternehmen kauft eine Metallgießerei und verlegt seinen Hauptsitz nach Großbauchlitz. Hier wird auch eine Drückerei eingerichtet. Neben Schmierarmaturen und solchen für Dampfkessel werden auch Kleinarmaturen für Motorräder, Autos und Flugzeuge hergestellt. Die Firma verkauft ihre Produkte in Deutschland, exportiert aber auch nach England, Spanien, Russland, Italien, Rumänien, Österreich Finnland, Schweden und Norwegen.
- Alfred Neider und Willy Schmidt (Ehemann von Dorothea Neider) kaufen 1921 die Metallgießerei Teichmann und Co. Döbeln.
- Die Firma stellt Armaturen und Beschläge für Motorboote und Segeljachten sowie Armaturen für Autos, Motorräder und Motorpflüge her.
- Zur Erfüllung der Reparationsleistungen werden die Maschinen der Fabrik ab Mitte Mai 1945 demontiert.

- 1946 erhält das Unternehmen eine Wiederanlaufgenehmigung der sowjetischen Militäradministration und darf Armaturen, Bohr- und Stanzerzeugnisse sowie Metalldüsen herstellen.
- 1968 wird in Döbeln auf der Leipziger Straße 148 eine Gießereihalle gebaut. Deren Spezialität ist Messingguss aus getrockneten Sandgussformen.
- 1988 kauft Jonny Schmidt (Sohn von Benno und Hildegard Schmidt) die Firma Metallgießerei Gierisch (Aluminiumkokillenguß) in Dresden.
- 1990 stellt Benno Schmidt (Sohn von Willy Schmidt und Dorothea Neider) bei der Treuhand einen Antrag auf Rückübertragung der Firma Rudolph Neider KG.
- 1992 wird die Metallgießerei Jonny Schmidt in die Rudolph Neider KG überführt.
- 2005 kauft die Firma ein Grundstück im Gewerbegebiet Döbeln-Ost 1b und baut hier eine Halle für die Aluminiumkokillengießerei inkl. zweier Wärmebehandlungsanlagen. 36 Mitarbeiter werden beschäftigt. 2008 wird auf dem Areal eine weitere Halle für die mechanische Bearbeitung errichtet.
- 2015 renoviert man das Wohn- und Bürogebäude an der Leipziger Straße 143, dem alten Firmenstandort. Das Unternehmen beschäftigt 51 Mitarbeiter.
- 2018 wird in Döbeln-Ost für die Gießerei und die CNC-Bearbeitung eine weitere Halle gebaut.
- 2002 feiert das Unternehmen sein 125jähriges Firmenjubiläum.
© Michael Höhme, "Traditions- und Förderverein Lessing-Gymnasium Döbeln" e.V.
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