
Feuerlöschgerätefabrik Julius Müller

- 1849 - Gründung der Firma durch den Gürtlermeister Ernst Julius Gottlieb Müller; Herstellung von Pfeifenringen
- Anfang der 1860er Jahre - Kauf der Gelbgießerei des Kupferschmiedes Voigt
- 1868 - Räume in der Niedermühle mit Kraftantrieb, z.B. für die Drehbänke, werden gemietet
- 1875 - Gründung der Döbelner Feuerwehr gibt Anstoß zum Bau von Feuerspritzen (Julius Müller wird schon bald "Spritzen-Müller" genannt. Der Unternehmer ist beliebt, u.a. weil er sich keine Fabrikantenvilla baut, sondern auf dem Firmengelände wohnt.
- 1872 - Umzug in eigene Produktionsräume in der Bahnhofsstraße 71
- 1879 - Firma erhält Patenturkunde für seine Konstruktion einer "einfachsaugenden und doppeltdrückenden Pumpe"
- 1880 - Auf dem XI. Deutschen Feuerwehrtag in Dresden erhält Julius Müller für seine Spritzen den Staatspreis.
- 1881 - Zur Prüfung einer Handdruckspritze werden Feuerwehrschläuche der Firma auf den Turm der Nicolaikirche gezogen.
Werbemarken der Firma Julius Müller: Neben Motorspritzen zur Brandbekämpfung stellt die Firma auch Fäkalienabfuhrwagen her. Mit einer patentierten pneumatischen Grubenabsaugung sorgt man für eine geruchsarme Entleerung von Jauchegruben.

- 1879 bis 1893 - Die Firma hat ca. 340 große und mittlere Spritzen für Deutschland, Rußland, Österreich und Griechenland gefertigt.
- 1895 - Otto Julius Müller übernimmt die Firma von seinem Vater Ernst Julius Gottlieb Müller.
(1) Motorkraftspritze aus dem Jahre 1924: Hersteller Julius Müller Döbeln, Viertaktmotor zum Antrieb der Löschwasserpumpe, Förderleistung ca. 800 Liter/min (Foto: Marko Sielaff - Feuerwehr Pulsnitz)
(2) Fäkalien-Kolonne mit einer Pumpe von Julius Müller in der Wappenhenschstraße, um 1900
(3) Stadtreinigungs-Wagen bei der Erprobung in der Schlachthofstraße direkt am Firmengelände, um 1920

- 1899 - Das Unternehmen begeht sein 50. Firmenjubiläum.
- 1900 - Die Spritzenfabrik liefert eine komplette Ausrüstung für 36 Feuerwehrmänner, bestehend aus Technik, Uniformen und Helmen, nach Südamerika. Den Uniformstoff lieferte die Tuchfabrik Gebr. Glausnitzer.
- 1901 - Die Maschinenfabrik und Eisengießerei vorm. F. Kyll an der Bahnhofstraße geht in den Besitz der Firma über.
- 1906 - Der Firmengründer stirbt im Alter von 85 Jahren.
- Im festlich geschmückten Lackiersaal der Fabrik feiern die Mitarbeiter 1924 das 75-jährige Bestehen der "Fabrik für Feuerlöschgeräte und Stadtreinigungs-Wagen Julius Müller".

- 1972 wird die Firma geschlossen.
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